Wie nachhaltig ist Bambus wirklich?

Materialkunde: Bambus als nachhaltige Alternative?

Wovon isst ein Panda ca. 10-20 Kilo am Tag? Richtig, Bambus. Doch nicht nur der Bär weiß, was gut ist. Der zu einer Unterfamilie der Süßgräser zählende Bambus erlebt auch im Thema Nachhaltigkeit einen Boom. Das Trend-Material steckt in Hauswänden, Geschirr, Textilien und vielem mehr.

Doch was hat es mit dem nachwachsenden Rohstoff auf sich und ist er wirklich so nachhaltig, wie er vermarket wird? Auch die Marke ECOtanka in unserem Shop arbeitet mit dem Rohstoff in Form von Veredelungen der Edelstahl-Verschlüsse – Grund genug dem Bambus mal auf den Zahn zu fühlen.

ECOtanka Cup und Trinkflasche mit Bambus-Verschluss


Was ist Bambus?

Erstmal gilt es zu klären, was Bambus ist. Wie schon geschrieben, zählt er botanisch zu einer Unterfamilie der Familie der Süßgräser, der immerhin etwa 116 Gattungen zugerechnet werden. Auf allen Erdteilen außer Europa und der Antarktis finden sich Vertreter der etwa 1000 bis 1500 Bambusarten. Dabei wachsen sie von Meereshöhe bis in eine Höhe von etwa 4000 Metern. Im Wesentlichen lassen sie die Arten bezüglich ihres Verbreitungsgebietes in zwei Gruppen einteilen: Solche, die in den Tropen und Subtropen beheimatet sind (Tribus Bambuseae und Olyreae) und jene, die in gemäßigten Zonen zu finden sind (Tribus Arundinarieae). Aber Vorsicht: Die häufig als ‚Lucky Bamboo‘ verkaufte Pflanze lässt sich nicht, wie der Name vermuten lässt, dem Bambus zuordnen, sondern ist ein Vertreter der Drachenbaumarten. Auch beim Zimmerbambus handelt es sich ebenfalls nicht um einen echten Bambus.


Was zeichnet Bambus aus?

Nach der botanischen Zuordnung des Bambus bleibt noch zu klären was genau den Holzersatz auszeichnet. Allen voran ist eine seiner wichtigsten Eigenschaften, dass er unglaublich schnell wächst. Manche Arten sprießen an einem Tag bis zu einem Meter in die Höhe. So können jährlich große Mengen Bambus geschlagen werden, ohne den Gesamtbestand zu gefährden. Außerdem entwickeln Süßgräser wie der Bambus ein unterirdisches Wurzelsystem, dass sich schnell regenerieren und flott neue Halme ausbilden kann. Dieser Eigenschaft ist zu verdanken, dass der Bambus bis zu viermal mehr CO2 als etwa Baumarten binden kann. Nicht zuletzt ist der Bambus außerdem ein sehr robuster Zeitgenosse, der widerstandsfähig und stabil ist. Auf Dünger und Pestizide kann zumeist verzichtet werden und auch eine künstliche Bewässerung ist meistens nicht vonnöten. Dem Boden ist der Bambus ebenfalls ein Segen, da sein Wurzelsystem dazu beiträgt, die Bodenabtragung zu vermindern.

Ist der Bambushandel umweltfreundlich?

Hauptexporteur für Bambus ist China. Im Vergleich zu anderen Agrarprodukten, wie etwa Baumwolle, befindet sich der Bambus noch in wenig industrialisierten und eher in kleinbäuerlichen Strukturen, was ihn vergleichsweite umwelt- und sozialverträglich werden lässt. Die langen Transportwege allerdings sorgen für einen ordentlichen CO2-Fussabdruck. Und auch die als nachhaltig vermarkteten Produkte bestehen manchmal nicht zu 100% aus Bambus. Gerade bei Geschirr wird häufig noch künstliches Melaninharz beigemischt. Dieser Stoff kann sich dann bei Hitzezuführ aus dem Material lösen und ggf. gesundheitsschädlich
wirken. Und auch die häufig in Textilien verwendete Bambuszellulose – eine künstliche gewonnene Chemiefaser – hat nicht mehr viel mit dem nachhaltigen Naturprodukt zu tun. Jedoch, dem gegenüber stehen eine Vielzahl an Vorteile, die der Bambus mit sich bringt.

  1. Bambus ist besser als Plastik: Bambus wird sowohl als Ersatz für Kunststoff als auch als Ausgangsmaterial für Bioplastik verwendet. Im Gegensatz zu Erdöl, das normalerweise für Plastik verwendet wird, wächst Bambus nach und seine Gewinnung ist deutlich risikoärmer. Ebenfalls steht ein Bioplastik, der aus Bambus gewonnen wird, anders als jener, der aus Mais oder Zuckerrohr entsteht, nicht in direkter Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion.
  2. Bambus ist besser als Holz aus Tropenwäldern: Die Bambusernte gefährdet nicht das fragile Ökosystem des Regenwaldes, dessen Bäume nur langsam, etwa innerhalb von 70-80 Jahren, nachwachsen. Regenwälder sind aber riesige Lebensräume und wichtige C02-Speicher, die so besser geschützt werden können.

Diese Argumente sind nur einige, die zeigen, dass Bambus ein durchaus nachhaltiger Rohstoff ist, dessen Potenziale noch nicht völlig genutzt werden.

ECOtanka Trinkflaschen mit nachhaltigem Bambus Verschluss

Die Veredelungen der Edelstahl-Verschlüsse der ECOtanka Trinkflaschen und Trinkbecher ist somit eine nachhaltige und vor allem stilvolle Alternative, wenn man plastikfrei unterwegs sein möchte. Außerdem könne im Falle einer Beschädigung Edelstahl und Bambus einfach voneinander getrennt werden und optimal recyclet beziehungsweise kompostiert werden.